Schwerter & Samurai
Schwerter und Samurai
Das japanische Schwert, das Katana, ist wegen seiner besonderen Eigenschaften in der ganzen
Welt berühmt. Es zu tragen war lange Zeit alleinig Vorrecht der japanischen Kriegerklasse, den
Samurai. Aber ein Katana ist weit mehr als eine edle Waffe. Es war und ist Ausdruck der Kultur
dieser Klasse; auch besonderes Instrument ihrer Ausbildung und ihres Lebensgefühls.
Mit dem Beginn der Tokugawa-Zeit im Jahr 1603 begann nach einem halben Jahrhundert
furchtbarer Bürgerkriege in Japan eine Zeit des Friedens und der politischen Stabilität. Damit
verloren auch die Samurai und die von ihnen praktizierten Kampftechniken ihre bisherige
Bedeutung.
Gleichzeitig wuchs im Bereich der Kriegskünste die Aufnahme spirituellen Gedankenguts wie zum
Beispiel des Zen-Buddhismus und des Taoismus. Schon Ende des 16. Jahrhunderts verstanden
einige Schwertkämpfer die Ausübung der Schwerttechniken jenseits ihres rein praktischen Nutzens
im Kampf: die Ausbildung mit dieser Waffe diente als ein Instrument der Erziehung und zur
Kontrolle des Selbst. Nach allgemeiner Auffassung gilt der berühmte Samurai Hayashizaki Jinsuke
Shigenobu (cirka 1549 bis 1621) als Begründer des heutigen Iaido. Einer Legende zufolge soll sich
ihm während einer seiner Meditationen die Natur des Schwertkampfes eröffnet haben. Noch heute
gibt es mehrere Stile, die ihre Ursprünge auf Hayashizaki Jinsuke Shigenobu zurückführen, unter
anderem die Muso Jikiden Eishin Ryu und die Muso Shinden Ryu, die heute in Japan am weitesten
verbreitete Schwertschule.
Das Iaido als Übungssystem ist, so wie es sich heute darstellt, ein Werk von Schwertmeistern des
20. Jahrhunderts. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verbot Kaiser Meiji das öffentliche Tragen von
Schwertern. Danach kam die Entwicklung und Ausübung der Schwertpraktiken fast vollständig zum
Erliegen. Es ist Nakayama Hakudo Hanshi (1869 bis 1958) zu verdanken, daß es zu einem
Wiederaufleben der traditionellen Schwertkunst kam. Er führte mehrere historische Schulen unter
dem Namen Muso Shinden Ryu (Traum-Geist-Überlieferung-Schule) zusammen und regelte sie
teilweise neu. Das Iaido als Übungssystem ist, so wie es sich heute darstellt, ein Werk von
Schwertmeistern des 20. Jahrhunderts. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts verbot Kaiser Meiji das
öffentliche Tragen von Schwertern. Danach kam die Entwicklung und Ausübung der
Schwertpraktiken fast vollständig zum Erliegen. Es ist Nakayama Hakudo Hanshi (1869 bis 1958)
zu verdanken, daß es zu einem Wiederaufleben der traditionellen Schwertkunst kam. Er führte
mehrere historische Schulen unter dem Namen Muso Shinden Ryu (Traum-Geist-Überlieferung-
Schule) zusammen und regelte sie teilweise neu.
1932 taucht zum ersten Mal der Begriff Iaido als Bezeichnung für die Schwertkunst auf, die bislang
unter einer Vielzahl anderer Namen bekannt war.
Von der nach dem zweiten Weltkrieg entstandenen Zen Nihon Kendo Renmei (Alljapanischer
Kendo Verband) wurde 1968 eine für alle Übenden einheitliche Grundschule (Seitei-Iai; heute Zen
Nihon Kendo Renmei Iai) geschaffen, bestehend aus zehn Formen. Sie enthält Techniken vieler
historischer Schwertkampfstile. Die Formen dienen weltweit als Vergleichsbasis bei Prüfungen und
Wettkämpfen. Somit wurde auch die Grundlage für eine einheitliche, dennoch vielseitige und für
jeden überprüfbare Ausbildung für Schwertinteressierte anderer Budostile geschaffen. Seit Sommer
2001 wurde das Seitei Iai um 2 Katas ergänzt und umfaßt nunmehr 12 Formen.
© PSV Bottrop Abteilung Kendo & Iaido 2015